FAQ
WOZU BRAUCHT EIGENTLICH DER KÖRPER EISEN?
Wie wichtig ist Eisen für den Körper?
Eisen ist als essentielles Spurenelement lebensnotwendig. Da es der Körper nicht selber produzieren kann, muss es über die Nahrung zugeführt werden. Es spielt eine zentrale Rolle in vielen Stoffwechselprozessen, von denen der Sauerstofftransport im Blut die bekannteste ist.
Warum ist Eisen so wichtig für den Körper?
Nahezu jede Körperzelle braucht Eisen für ihren Energiehaushalt. Eisen ist an weit über 100 Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt, von denen die Blutbildung als einer der letzten bei einem Eisenmangel beeinträchtigt wird. Ein Eisenmangel führt also zu Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit, lange bevor eine Anämie (Blutarmut) auftritt.
Kann unser Körper Eisen selbst herstellen?
Als essentielles Spurenelement kann der menschliche Körper Eisen nicht selbst produzieren. Wir sind auf die Aufnahme von Eisen über die Nahrung angewiesen. Das Eisen in tierischen Nahrungsmitteln ist für den Körper leichter aufzunehmen als jenes aus pflanzlichen Lebensmitteln.
Wieviel Eisen sollte ich am Tag zu mir nehmen?
Frauen im gebärfähigen Alter sollten pro Tag ca. 15 bis 20 mg Eisen zu sich nehmen. In Schwangerschaft und Stillzeit liegt die Empfehlung bei bis zu 30 mg. Bei Männern liegt der Bedarf bei ca. 10 mg pro Tag.
WIE ERKENNT MAN EISENMANGEL?
Welche Auswirkungen hat Eisenmangel auf mich oder meinen Körper?
Die Auswirkungen des Eisenmangels machen sich schleichend bemerkbar und werden deswegen oft übersehen: Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche und Blässe sind häufig die ersten Anzeichen. Haarausfall (Alopezie) oder brüchige, stumpfe Haare können ebenfalls auf einen Eisenmangel hindeuten. Auch eine depressive Verstimmung, Schlafstörungen und Kopfschmerzen gehören zum Symptomspektrum. Werden diese Alarmzeichen ignoriert kommt es zu einer Blutarmut, die in Atemnot und Störungen der Herzfunktion münden kann.
Merke ich überhaupt selber, wenn ich zu wenig Eisen im Körper habe?
Die Anzeichen eines Eisenmangels sind sehr allgemein und fangen langsam an. Deswegen leiden viele Personen unter einem Eisenmangel, ohne es zu wissen. Ständige Müdigkeit, Konzentrations– oder Schlafstörungen, Gereiztheit und gedrückte Stimmungslage, aber auch körperliche Anzeichen wie Haarausfall oder brüchige Nägel gehören zu den Symptomen.
Auf dieser Website finden Sie einen Eisenmangel Test, der Ihnen abzuschätzen hilft, ob ein Eisenmangel vorliegen könnte. Die endgültige Diagnose muss durch eine Ärztin/einen Arzt gestellt werden.
Deuten Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung, Haarausfall usw. immer auf einen Eisenmangel hin?
Diese Symptome können viele verschiedene Ursachen haben. Neben dem Eisenmangel kommen unter anderem eine Schilddrüsenunterfunktion, Nährstoff-Mängel, aber auch körperliche oder psychische Überlastung in Frage. Ob dem Körper genug Eisen zur Verfügung steht, lässt sich mit einem Bluttest leicht feststellen.
Ich fühle mich immer müde, habe Haarausfall und bin blass. Mein Arzt sagt aber, ich sei gesund und auch meine Eisenspiegel wären in Ordnung. Was soll ich tun?
Diese Symptome können auch andere Ursachen haben. Eine genaue internistische Abklärung ist empfehlenswert. Manche Labors geben zu niedrige Grenzen für die Eisenwerte an. Auf die Diagnose und Therapie von Eisenmangel spezialisierte Ärztinnen und Ärzte in Ihrer Nähe finden Sie auf dieser Website unter „Eisenzentren“.
HäUFIGKEIT & DIAGNOSE VON EISENMANGEL
Wieso ist Eisenmangel, abgesehen von den Entwicklungsländern auch im industrialisierten mitteleuropäischen Raum recht häufig?
In Mitteleuropa ist etwa jede vierte bis fünfte Frau im gebärfähigen Alter von Eisenmangel betroffen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: eine vorwiegend vegetarische Ernährung enthält wenig Eisen. Diäten können die Entstehung von Eisenmangel fördern.
Lebensmittel wie Milchprodukte, Kaffee oder Tee, aber auch Weißmehlprodukte hemmen die Eisenaufnahme aus der Nahrung. Viele Frauen leiden darüber hinaus an starken oder länger andauernden Regelblutungen, sodass sie durch den monatlichen Blutverlust in eine negative Eisenbilanz rutschen.
Auch die Tatsache, dass die Menarche (die erste Monatsblutung), die normalerweise stärker ist als spätere Monatsblutungen, bei Mädchen in immer jüngeren Jahren erfolgt, könnte an der Häufigkeit von Eisenmangel beteiligt sein.
Wie kann ich feststellen, ob ich gefährdet bin einen Eisenmangel zu haben oder zu entwickeln?
Sie finden auf dieser Website unter „Eisenmangel“ – „Machen Sie den Eisenmangel Test“ eine Reihe von Fragen, deren Beantwortung Ihnen im Zuge des Selbsttests einen Hinweis geben kann, ob Sie bei Ihnen gewisse Risikofaktoren für einen Eisenmangel vorliegen.
Welche Blutwerte müssen zur Eisenmangeldiagnose bestimmt werden?
Neben der Messung des Hämoglobins (Hb), um eine Anämie (Blutarmut) zu diagnostizieren, sind für den Eisenmangel der Ferritin-Wert und die Transferrinsättigung (TSAT) die aussagekräftigsten Parameter. Der untere Grenzwert von Ferritin ist bei 30 ng/ml anzusetzen, während die Transferrinsättigung nicht unter 20% liegen sollte.
Liegt ein Verdacht auf einen chronischen Entzündungsprozess im Körper vor (z.B. durch eine chronische Magen-Darm-Entzündung, eine Nierenerkrankung, eine Herzerkrankung, eine Autoimmunerkrankung aber auch durch intensives sportliches Training), bestimmt man zusätzlich das CRP (c-reaktives Protein), ein Entzündungsparameter, der bei der Interpretation der Ferritin-Werte hilft.
Die Messung des freien Eisens im Blut ist nicht aufschlussreich, da dieses starken Tagesschwankungen und anderen individuellen Einflüssen unterworfen ist.
DIE RICHTIGE ERNäHRUNG BEI EISENMANGEL
Wie kann ich meinem Körper durch die Nahrung Eisen zuführen?
Der Körper schließt das Eisen aus tierischen Lebensmitteln besser auf als aus pflanzlichen. Deswegen sind Fleischmahlzeiten die besseren Eisenlieferanten. Die Eisenaufnahme kann zusätzlich durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C (Orangen- oder Zitronensaft) unterstützt werden.
Kaffee, Tee, Milchprodukte und Weißmehlprodukte hemmen die Eisenaufnahme und sollten nicht gleichzeitig oder 1 Stunde vor oder nach einer Mahlzeit getrunken bzw. gegessen werden. Das Schnitzel in der Semmel ist also, auch wenn es gut schmeckt, für die Eisenaufnahme nicht empfehlenswert, da die Semmel verhindert, dass das Eisen aus dem Schnitzelfleisch gut resorbiert wird.
Welche Nahrungsmittel verfügen über viel Eisen?
Fleisch, vor allem dunkles Fleisch ist ein besonders guter Eisenlieferant, ebenso wie Blutwurst und Leber. Auch verschiedene Gemüsesorten enthalten viel Eisen, wie etwa Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen und Linsen). Eisen aus tierischen Lebensmitteln wird generell besser vom Körper aufgenommen.
Ist Spinat ein guter Eisenlieferant bei vegetarischer Ernährung?
Tatsächlich enthält Spinat gegenüber anderen Blattgemüsen viel Eisen und doch lange nicht so viel, wie der Mythos um den Spinat und Popeye versprechen. Zudem hemmen bestimmte Pflanzenstoffe die Aufnahme des Eisens im Spinat, sodass der Spinat selbst seinen Eisengehalt für den menschlichen Körper nahezu unnütz macht.
Bohnen und Linsen enthalten weit mehr Eisen als Spinat, das darüber hinaus auch besser aufgenommen werden kann.
Gibt es bestimmte Obstsorten, die besonders viel Eisen enthalten?
Ja, vor allem in getrockneter Form kann auch mit bestimmten Obstsorten die täglich aufgenommene Eisenbilanz für den Körper verbessert werden. Dazu zählen: Papaya, Marillen (Aprikosen), Feigen, Äpfel, Pflaumen, Rosinen, Datteln, Mango, Bananen und schwarze Ribisel.
Gibt es Lebensmittel die ich meiden sollte um meinen Eisenhaushalt im Gleichgewicht zu halten? Welche Nahrungsmittel hemmen oder verhindern die Eisenaufnahme?
Einige Lebensmittel können die Eisenaufnahme im Verdauungstrakt stören. Dazu gehört vor allem Kalzium in Form von Milch, Käse oder Joghurt. Eine Kombination mit eisenreichen Mahlzeiten sollte nur in kleinsten Mengen (pro Portion 40g/ml Milchprodukt oder 10g Käse oder 70g Topfen/Frischkäse) erfolgen.
Neben den Milchprodukten, beeinträchtigen auch folgende Genussmittel die Eisenaufnahme aus der Nahrung: Schwarztee, Grüntee, Kaffee, Rotwein und Traubensaft. Wenn Sie nicht auf Tee zum Essen verzichten wollen, lassen Sie ihn maximal 1-2 Minuten ziehen, damit der Gerbsäuregehalt möglichst gering bleibt.
Außerdem sollten Sie Weißmehlprodukte (Weißbrot, etc) und vor allem Softdrinks nur zwischen Ihren eisenreichen Mahlzeiten und keinesfalls begleitend genießen. Förderlich für die Eisenaufnahme ist es, nicht nur 30-60 Minuten vor, sondern auch 60 Minuten nach einer eisenreichen Mahlzeit auf diese Produkte zu verzichten.6
Vitamin C (Ascorbinsäure) kann bei der Eisenaufnahme helfen. Wenn Sie ihre Mahlzeiten hinsichtlich der für den Körper nutzbaren Eisenmenge optimieren möchten, empfiehlt es sich, diese mit säurehaltigen Getränken (Achtung: keine Gerbsäure!) wie z.B. Orangensaft zu kombinieren.
Sind Eisentabletten, -Säfte und Kapseln aus dem Supermarkt eine gute Möglichkeit den normalen Eisenbedarf zu decken?
Das hängt stark von der Art des Produktes ab. Darüber hinaus können Kombinationsprodukte aus verschiedenen Spurenelementen die Aufnahme einzelner Nährstoffe wechselseitig hemmen. Im Normalfall helfen diese Präparate eher weniger als mehr gegenüber einer bewussten Ernährung.
Achten Sie darauf welche Lebensmittel viel Eisen enthalten und kombinieren Sie diese richtig.
Kann ich durch die Nahrung zu viel Eisen zu mir nehmen?
Der Körper baut bei einer ausreichenden Eisenversorgung eine natürliche Barriere im Darm auf, sodass bei einem gesunden Menschen eine Eisenüberladung durch zu viel Nahrungseisen nicht vorkommen kann. Allerdings gibt es Menschen mit Eisenspeicherkrankheiten, die sehr wohl zu viel Eisen zu sich nehmen können.
EISENMANGELTHERAPIE
Wie bekomme ich Eisenmangel wieder „in den Griff?“
Welche Maßnahmen für Sie geeignet sind, um Ihren Eisenmangel zu beheben, kann nur der behandelnde Arzt/die behandelnde Ärztin gemeinsam mit Ihnen entscheiden. Die Möglichkeiten reichen von einer Ernährungsanpassung über die Einnahme von Tabletten, Kapseln oder Säften bis hin zur Gabe einer Eiseninfusion durch einen Eisenexperten, um die Eisenspeicher rasch wieder aufzufüllen.
Wer macht Eisentherapie?
Eine fundierte Eisentherapie kann von jeder Ärztin/ jedem Arzt durchgeführt werden, die/der mit der Materie vertraut ist. Auf dieser Website finden Sie unter „Eisenzentren“ eine Liste von Ärztinnen und Ärzten in ganz Österreich, die sich speziell mit dem Thema Eisenmangel befasst haben und die Sie gut beraten können.
Mein Arzt hat mir Eisentabletten verschrieben, allerdings vertrage ich diese nicht gut. Gibt es andere Therapiemöglichkeiten?
Bei einer Unverträglichkeit von Eisentabletten ist die Verabreichung von Eisen über die Vene eine alternative, schnell wirksame Therapieform. Da es, genauso wie bei Eisentabletten, auch für die Eiseninfusionen unterschiedliche Eisenpräparate gibt, die in verschiedenen Dosierungen mehr oder weniger häufig gegeben werden müssen, sollten Sie einen spezialisierten Arzt zu Rate ziehen, welche Variante für Sie die vorteiligste ist. Auf dieser Website finden Sie unter Eisenzentren eine Liste von Ärzten in ganz Österreich, die sich darauf spezialisiert haben.
Ich nehme seit Jahren Eisentabletten, jedoch ohne Wirkung. Warum?
Das kann mehrere Gründe haben. Generell wird Eisen, das über den Verdauungstrakt zugeführt wird, nur zu etwa einem Zehntel vom Körper aufgenommen. Das betrifft das Nahrungseisen ebenso wie das Eisen aus Tabletten. Um die Eisenaufnahme zu verbessern, sollten Eisentabletten auf nüchternen Magen und mit Orangen- oder Zitronensaft eingenommen werden. Falls der Eisenverlust (durch starkes Schwitzen beim Sport, durch monatliche Blutungen oder ähnliches) weiter besteht, kann es sein, dass die Eisentabletten dies nicht kompensieren können. In so einer Situation empfehlen wir, einen Spezialisten aufzusuchen, der dem auf den Grund geht.
Ist die Oral–Therapie mit Tabletten schlechter als eine Eiseninfusion?
Die orale Therapie ist immer der erste Behandlungsschritt, es sei denn, triftige Gründe sprechen dafür, dass gleich eine Eiseninfusion gemacht wird. Darüber entscheidet die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt. Die Therapie mit Tabletten erfolgt in der Regel über mehrere Wochen bis Monate, während die Eiseninfusion mitunter durch eine Sitzung den gewünschten Effekt erzielen kann.
Wie sicher sind Eiseninfusionen?
Jedes Medikament birgt ein Risiko für Nebenwirkungen. Bei der korrekten Anwendung überwiegt der Nutzen von einer Eiseninfusionstherapie das mögliche Risiko deutlich. Das hat auch die europäische Gesundheitsbehörde (EMA) in einem ausführlichen Nutzen-Risiko-Bewertungsbericht vor kurzem festgehalten.
In den letzten Jahren sind Infusionspräparate mit verbessertem Sicherheitsprofil auf den Markt gekommen, die zudem durch eine Verkürzung der Infusionsdauer und eine Verringerung der Verabreichungshäufigkeit wesentlich patientenfreundlicher sind. Das Eisenzentrum in Ihrer Nähe kann Sie diesbezüglich informieren und beraten.
Wie lange hält eine Eiseninfusion? Bzw. wie oft muss man sie machen?
Das hängt ganz davon ab, woher der Eisenmangel kommt. Kann man seine Ursache erfolgreich ausschalten, kann eine einzige Eiseninfusion ausreichend sein um den Eisenmangel endgültig zu therapieren. Der behandelnde Arzt entscheidet, wann eine Kontrolle der Blutwerte ratsam ist. Häufig wird dies nach einem halben bis einem Jahr gemacht. Danach entscheidet sich, ob eine weitere Eiseninfusion notwendig ist.
Was kostet eine Eisentherapie?
Wenn der behandelnde Arzt eine sogenannte „orale“ Eisen-Therapie mit Tabletten, Säften oder Kapseln verschreibt, wird diese von der Kasse erstattet. Auch für eine Infusionstherapie gibt es Präparate, die in der Regel von der Krankenkasse übernommen werden.
Diagnostik und Therapie des Eisenmangels gehören in die hand eines erfahrenen Artzes oder Eisenexperten!
In den Eisenzentren finden Sie Spezialisten, bei denen Sie sich Gewissheit über Ihren Zustand verschaffen können. Tun Sie etwas für Ihre Gesundheit und vereinbaren Sie gleich einen Termin bei den Eisenexperten in Ihrer Nähe.
Die Expertinnen & Experten in den Eisenzentren beraten Sie gerne ausführlich!
Spezialisten mit Fokus auf Eisentherapie:
Eisen-Kompetenz-Zentren:
HINWEIS: Modernere Infusionstherapien bieten eine Reihe von Vorteilen hinsichtlich der Verabreichung und der Eisenaufnahme. Bei entsprechender Diagnose werden die Präparate von der Krankenkasse bezahlt.
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