Frauen in der Schwangerschaft

Eisen in der Schwangerschaft

Eisenmangel während der Schwangerschaft ist sehr verbreitet

Bei einer normalen Schwangerschaft benötigt die Frau pro Tag 30 mg Eisen (nicht schwangere Frauen benötigen 15 mg täglich)1. Denn die Mutter versorgt auch das sich entwickelnde Baby mit Eisen. Durchschnittlicher Eisenbedarf in der zweiten Schwangerschaftshälfte: 6-7 mg Eisen täglich.2 In den letzten 6-8 Schwangerschaftswochen kann der Bedarf auf bis zu 10 mg Eisen täglich ansteigen.3 Nicht schwangere Frauen nehmen 1-2 mg Eisen täglich auf.4

Viele Frauen gehen durch die Regelblutungen und mangelhafte Eisenaufnahme durch die Ernährung mit bereits leeren oder zumindest reduzierten Eisenspeichern in eine Schwangerschaft. Bereits zu Beginn der Schwangerschaft sind bei 40 % der Frauen die Eisenspeicher geleert.5 Dazu kommt, dass stark erhöhter Bedarf in der Schwangerschaft nicht immer mit oralen Therapien gedeckt werden kann.6

VIDEOTIPP: Dr. Doris Gapp erklärt Eisenmangel während der Schwangerschaft

Ideal ist eine Erfassung des Eisenstatus schon bei der Familienplanung, auf jeden Fall empfehlenswert im ersten Schwangerschaftsdrittel. Neben dem Ferritin sollte immer auch das C-reaktive Protein (CRP) bestimmt werden, um eine Verfälschung des Werts durch Infektionen auszuschließen.

Wichtig ist auch die Anamnese mit Fragen nach familiären und persönlichen Hinweisen auf Anämie und nach der Herkunft. Ein erhöhter Eisenbedarf kann, wenn er nicht gedeckt wird, zu einem ausgeprägten Eisenmangel führen, mit Folgen für Mutter und Kind und sogar zu einer Eisenmangelanämie führen.

 

Dr. Panzitt: "Bei der Geburt, geht Eisen verloren."

„Schwangere mit Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung und Kopfschmerzen glauben in der Regel, diese Beschwerden seien auf die Schwangerschaft zurückzuführen. Häufig steckt aber ein Eisenmangel dahinter.

Bei meinen schwangeren Patientinnen werfe ich daher stets einen Blick auf die Eisenwerte. Denn vor der Geburt sollten die Eisenspeicher der Mutter gut gefüllt sein.

Durch den Blutverlust bei der Geburt, geht Eisen verloren. Eisenmangel ist nicht nur für die Mutter mit Beschwerden verbunden, sondern kann sich auch negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken.Daher ist das Checken des Eisenstatus der Schwangeren von großer Bedeutung.“

VIDEOTIPP: Dr. Doris Gapp erklärt Eisenmangel während der Schwangerschaft

 

Ideal ist eine Erfassung des Eisenstatus schon bei der Familienplanung, auf jeden Fall empfehlenswert im ersten Schwangerschaftsdrittel. Neben dem Ferritin sollte immer auch das C-reaktive Protein (CRP) bestimmt werden, um eine Verfälschung des Werts durch Infektionen auszuschließen.

Wichtig ist auch die Anamnese mit Fragen nach familiären und persönlichen Hinweisen auf Anämie und nach der Herkunft. Ein erhöhter Eisenbedarf kann, wenn er nicht gedeckt wird, zu einem ausgeprägten Eisenmangel führen, mit Folgen für Mutter und Kind und sogar zu einer Eisenmangelanämie führen.

 

Folgen eines Eisenmangels für Mutter & Kind

Neben den „üblichen“ Symptomen wie Müdigkeit, Blässe, Erschöpfung, brüchige Haare und Nägel, höhere Anfälligkeit für Infektionen, eingerissene Mundwinkel7,8 usw. kann der Eisenmangel, bzw. die Eisenmangelanämie weitere Risiken für Mutter und Kind bedeuten9:

  • Schlechte Entwicklung des Mutterkuchens (Plazenta). Dadurch besteht die Gefahr einer Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen bzw. eine schlechtere Sauerstoffversorgung des Babys
  • Frühreife Entwicklung
  • Frühgeburten
  • Geringes Geburtsgewicht
  • Wachstumsverzögerung
  • Verminderte Blutreserven bei der Geburt und somit ein erhöhtes Risiko für Bluttransfusionen bei größerem Blutverlust

 

Die beste Prävention von Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen ist es sicherzustellen, dass eine Frau nicht mit einem Eisenmangel in die Schwangerschaft geht. Damit wird auch einer Anämie nach der Geburt vorgebeugt. Denn oft sind niedrige Eisenspiegel während der Schwangerschaft der Grund für Eisenmangelanämie nach der Geburt bei der Frau.10

Eine gesunde Ernährung bedeutet dabei den Anfang, zusätzlich muss aber bei Hinweisen auf eine Mangelsituation auch eine Eisensubstitution erfolgen.

 

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Quellen

1. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/?L=0 (23.04.2021)

2. E. Müngen, 2003

3. Bothwell TH. Am J Clin Nutr 2000;72(suppl):257S–64S

4. WA Hentze, 2004

5. Breymann C. Semin Hematol 2015; 52: 339-347

6. Milman N. J Pregnancy. 2012; 2012: 514345. doi: 10.1155/2012/514345

7. Auerbach M, Adamson J. American Journal of Hematology 2016; 91 (1): 31-8. doi: 10.1002/ajh.24201

8. Lopez A. et al.: Iron deficiency anaemia. Lancet 2015; 387 (10021): 907-16. doi: 10.1016/S0140-
6736(15)60865-0

9. Radlowski E. C., Johnson R. W. Department of Animal Sciences, University of Illinois, Urbana, IL, USA.
Division of Nutritional Sciences, University of Illinois, Urbana, IL, USA. Neuroscience Program, University of
Illinois, Urbana, IL, USA

10. Breymann RL, et al.: Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2010; 150: 126–131

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